Neue Einsatzjacken

Bericht in den Nürnberger Nachrichten vom 28.08.2012

Leichter und sicherer

Neue Schutzjacken bei der Feuerwehr Weilersbach

WEILERSBACH  – „Super“ fühlt sich Mario Finze in der neuen hellen Schutzjacke. „Leichter als die alte und in der Bewegung ist man auch nicht mehr so eingeschränkt“ urteilte er nach der ersten Anprobe. Die Gemeinde Weilersbach hat als erste im Landkreis neue Schutzjacken für ihre Feuerwehrleute angeschafft.

„Zudem schaut sie gut aus.“ Mario Finze weiß wovon er spricht, denn als aktiver Feuerwehrmann bei der Feuerwehr Weilersbach fährt er bei vielen Einsätzen mit. „Ich finde die neue Jacke auch deshalb optimal, weil sie wasserundurchlässig und atmungsaktiv ist. In der herkömmlichen Schutzjacke war man bei Regen nämlich schon nach zehn Minuten durchnässt und bei Hitze binnen kurzer Zeit schweißgebadet“ weiß er zu erzählen.

Hellbeige und Rot

Weilersbachs Rothelme bekamen kürzlich neue Brandschutzjacken. 70 Stück an der Zahl. Damit ist Weilersbach die erste Feuerwehr im Landkreis, deren „gesamte aktive Mannschaft“ mit Jacken auf dem modernsten Stand ausgestattet wurde. Die Aktiven mit hellbeigen, die beiden Kommandanten und der Bürgermeister mit roten.

Ob die Neuausstattung für die Aktiven nun sinnvoll sei, wurde von Kommandant Wolfgang Wunner und Adjutant Michael Henkel mit einem klaren „Ja“ beantwortet. Denn die alten Jacken waren abgetragen und sind unbrauchbar geworden. Die Mehrzahl muss entsorgt werden. Einige wenige dienen noch als Ersatzjacken. Ein Hauptgedanke bei der Neuanschaffung der neuen Brandschutzkleidung war aber „die Sicherheit der Feuerwehrleute bei ihren Einsätzen. Bei Brandeinsätzen gibt es immer noch tote oder in Folge von Verbrennungen schwer verletzte Kameraden“, berichteten Wunner und Henkel.

Besser zu sehen

Das Besondere an den Feuerwehrüberjacken sei einmal die Farbe. Sie sind beige mit gelber Reflexbestreifung und nicht mehr dunkelblau. Die helle Farbe biete einen höheren Schutz vor Hitzestrahlung im Brandeinsatz sowie vor Sonneneinstrahlung. Vor allem sehe man die Einsatzkräfte besser im Straßenverkehr, gerade bei Dunkelheit.

Die noch ungewohnte Farbe ergebe sich jedoch aus dem Obermaterial, das für die neue Schutzkleidung verwendet wurde: PBI Matrix. Dieses Gewebe, das ursprünglich für die amerikanische Raumfahrtbehörde NASA entwickelt wurde, enthält zu 40 Prozent hitzefeste Polybenzimidazol-Fasern und zu 60 Prozent hochstabile Aramid-Fasern.

Das Gewebe sei auch widerstandsfähig gegen Säuren, Laugen und organische Chemikalien. Ebenso ist eine kurzzeitige Beflammung von zirka 1000 Grad Celsius möglich. Weitere Highlights sind: Absolut wasserdicht und atmungsaktiv durch Gore-Tex Membrane, Gewichtsreduzierung, zusätzliche Luftpolster im Schulterbereich und Reparaturöffnung im Innenbereich.

Stolz auf die Neuausstattung seiner Feuerwehr zeigte sich bei der Übergabe der Schutzkleidung im Feuerwehrhaus auch Bürgermeister Gerhard Amon. An die 40000 Euro müssen hierfür aus der Gemeindekasse locker gemacht werden.

Wie Amon dazu erklärte, habe man im Gemeinderat diese Anschaffung als sinnvoll und notwendig gesehen und war einstimmig dafür. „Leben geht vor Sparmaßnahmen“ sagte der Gemeindechef mit Dankesworten an die Freiwilligen für ihre Einsatzbereitschaft. Akzeptabel fand Amon auch den Finanzierungsplan, den die beiden Weilersbacher Kommandanten Wunner und Henkel mit dem in Wachenroth ortsansässigen Bekleidungshaus Murk erstellt haben. Der Kauf der Schutzjacken wird in zwei Raten bezahlt, die von der Gemeinde im Haushaltsjahr 2012 und 2013 jeweils mit zirka 20000 Euro einplant werden.„Dafür müssen in nächster Zeit aber bauliche Maßnahmen bei der Feuerwehr zurückgestellt werden“ gab der Bürgermeister zu verstehen.