Bis zum Jahre 1970, als der Zusammenschluss der Gemeinden Oberweilersbach, Unterweilersbach und Reifenberg erfolgte, hatten alle Orte ihre eigene Feuerwehr. Demgemäß verlief die Entwicklung im Bereich des Feuerschutzes und in den einzelnen Feuerwehren nicht einheitlich, sondern je nach Führungskräften und nach der Aufgeschlossenheit und Rührigkeit sehr verschieden.
Das Jahr 1865 war für die genannten Gemeinden von besonderer Bedeutung. Auf Drängen des damaligen königlichen Bezirksamtes Ebermannstadt einigte man sich, für Oberweilersbach, Unterweilersbach und Reifenberg eine „Löschmaschine“ anzuschaffen und ein Feuerwehrhaus ein sogenanntes Spritzenhaus zu bauen. Der Grund für die gemeinsame Aktion war sicher die geringe finanzielle Leistungskraft der 3 Gemeinden. Denn für die Anschaffung der „Löschmaschine“ und dem Bau des Spritzenhauses waren immerhin 1054 Gulden, damals eine große Summe, notwendig.
In den Jahren 1865/1866 muss es in Oberweilersbach und Unterweilersbach bereits eine einigermaßen organisierte und nach Löschmannschaften eingeteilte Feuerwehr gegeben haben, denn in einer Kostenaufstellung des Gemeindepflegers von Oberweilersbach war festgelegt, dass den Mannschaften aus Oberweilersbach und Unterweilersbach, die die Maschine bei der Anlieferung überprüften, ein Eimer Bier spendiert wurde.
Das Geburtsjahr des Bestehens einer organisierten Feuerwehr in der Gemeinde Weilersbach kann man daher auf das Jahr 1865 festlegen.
Die Umorganisation der Feuerwehren in den Status der sich damals bildenden Feuerwehrvereine, auch Freiwillige Feuerwehren genannt, vollzog sich in Unterweilersbach am 13.01.1888 und in Oberweilersbach am 11.06.1896.
Im weiteren Verlauf ereignete sich wenig Einschneidendes. Die vorhandenen Aufzeichnungen erschöpfen sich im Festhalten der obligatorischen Versammlungen und Wahlen, sowie der abgehaltenen Feste und Veranstaltungen.
1927 wurde in Oberweilersbach eine Vereinsstandarte angeschafft und festlich eingeweiht. In Unterweilersbach feierte man 1930 das 40-jährige Gründungsfest.
In den Jahren 1935 bis zum Ende des Krieges schweigen die Aufzeichnungen beider Feuerwehren.
Ein Grund dafür ist wohl auch ein Gesetz über das Feuerlöschwesen vom 15.12.1933, in dem die Berufsfeuerwehren, Freiwilligen Feuerwehren und Pflichtfeuerwehren den Ortspolizei- und Polizeiaufsichtsbehörden unterstellt wurden. Damit sind die Feuerwehren quasi aus der Gemeindeaufsicht ausgegliedert und auf Landesebene verstaatlicht worden.
Das Leben in den Feuerwehrvereinen lebte nach dem Krieg langsam wieder auf. Am 16. Oktober 1949 feierte die FFW Oberweilersbach das 50-jährige Stiftungsfest.
Am 29. Mai 1955 beging die FFW Unterweilersbach die Weihe einer neuen Feuerwehrfahne. Am 10.07.1960 in Unterweilersbach und am 19.07.1964 in Oberweilersbach wurde jeweils der Kreisfeuerwehrtag ausgerichtet. Am 07. und 08.09.1963 feierte die FFW Unterweilersbach das 75-jährige Gründungsfest.
Ein wichtiger Termin war eine Personalie: Am 22.05.1958 wurde Edwin Hack zum Kommandanten der FFW Unterweilersbach gewählt und brachte mit der Ausbildung von jungen und begeisterungsfähigen Feuerwehrmännern einen frischen Aufschwung in die Gemeindefeuerwehr. Erster Erfolg einer intensiven Ausbildung war eine Löschgruppe die am 14.12.1963 die Leistungsprüfung in Silber und am 06.05.1967 in Gold als erste Gruppe in Oberfranken in glänzender Manier ablegte. Dies war auch der Grundstein, ein Bundfahrzeug LF 16 TS in Weilersbach zu stationieren, um infolge dessen durch Freistellungen vom Bundeswehrdienst immer auf junge, gut ausgebildete Feuerwehrler zurückgreifen zu können. Edwin Hack wurde schließlich 1968 zum Kreisbrandinspektor bestellt.
In der FFW Oberweilersbach begann der Aufschwung nach der Wahl am 24.05.1959 von
Robert Eckert. Auch hier wurde die Ausbildung mit vollem Nachdruck betrieben. Er wurde zum Kreisbrandmeister ernannt.
Im Jahre 1963 wurde für die FFW Unterweilersbach als Ersatz für eine 1950 gekaufte Motorspritze eine Tragkraftspritze erworben und gleichzeitig ein großes modernes Löschfahrzeug LF 16 TS, das zum Brandschutzzug Ebermannstadt gehörte, eingestellt. Die Stationierung dieses Löschfahrzeuges in Unterweilersbach erfolgte deshalb, weil sie zu diesem Zeitpunkt ausbildungsmäßig die beste Wehr in dem damaligen Landkreis Ebermannstadt war.
Dafür benötigte man nun ein ansprechendes Feuerwehrhaus. Der Bau wurde vom damaligen
1. Vorstand und 2. Bürgermeister Hans Gath mit viel Engagement und als treibende Kraft durchgeführt. Dafür ernannte man ihn am 07.01.1973 zum Ehrenvorstand. Das Gerätehaus wurde am 03.09.1967 eingeweiht.
Im Jahre 1970 schlossen sich die Gemeinden Oberweilersbach, Unterweilersbach und Reifenberg zur Gemeinde Weilersbach zusammen. Dieses Ereignis brachte auch für die Organisation des Feuerwehrlöschwesens in der Gemeinde Weilersbach eine neue Lage. Für den Gemeindeteil Reifenberg erwies sich der Fortbestand der Freiwilligen Feuerwehr wegen der im Verhältnis zum übrigen Gemeindegebiet gegebenen schwierigen geographischen Lage als notwendig. Dagegen bot es sich für die beiden Wehren in Oberweilersbach und Unterweilersbach an, sich zu einer einheitlich geführten Wehr zusammenzuschließen. Der neue Gemeinderat war sich sofort darüber einig, dass die bei der FFW Unterweilersbach vorhanden Einrichtungen und Gebäude bei entsprechender Ergänzung für beide Ortsteile ausreichend seien. Die beiden Feuerwehren einigten sich ebenfalls nach einigem Zögern und so konnte der Zusammenschluss im Mai 1971 wirksam werden. In einer Generalversammlung am 22.05.1971 wurde der neue Vorstand gewählt: zum Vorstand Hans Gath, zum Stellvertreter Hans Übelacker, zum Kommandanten Edwin Hack, zum Stellvertreter Robert Eckert, zum Kassier Lorenz Neuner und zum Schriftführer Adam Martin. Die FFW Weilersbach war geboren.
Zum damaligen Zeitpunkt wurde die Ausrüstung durch die Beschaffung eines Löschfahrzeuges LF 8 auf Mercedes Benz Fahrgestell im Jahr 1972 vollendet.
Erstmal tauchte 1972 dann auch der Amtmann Walter Lahres vom Landratsamt Ebermannstadt bei einer Ehrung auf und erkannte den Wert der Feuerwehr Weilersbach für das Feuerlöschwesen im ganzen Landkreis. Fortan förderte und unterstützte er die Feuerwehr in jeglicher Weise.
1973 wurde bei der Generalversammlung Hans Übelacker zum 1. Vorstand gewählt und Kommandant Hack bescheinigte 304 Wehrmänner, wobei die passiven Mitglieder wohl auch dazugezählt haben.
Ab diesem Zeitraum wurden dann auch jährlich Großübungen im Gemeindegebiet durchgeführt. Hierbei ein Auszug aus dem FT von 1973: „Eine schließende Werbefahrt mit allen Löschfahrzeugen durch den gesamten Gemeindebereich von Weilersbach rundete mit Lautsprecheransage das Bild vom guten Leistungsstand der Feuerwehr ab“!
Am 09.01.1974 war dann ein Großbrand einer Scheune in der Weißenbacher Straße 59 beim früheren Gemeindekassier Anton Hack zu bekämpfen. Mit den umliegenden Feuerwehren konnten die angrenzenden Wohnhäuser gerettet werden.
Die Patenschaft mit der Feuerwehr Reuth wurde am 13. November 1974 in der Gastwirschaft „Waldesruh“ zwischen dem Reuther Vorstand Alfred Stirnweiß und Hans Übelacker beschlossen. Zudem existiert eine handschriftliche Notiz vom 23.01.1972 von einem Besuch bei der Gastwirtschaft Kraus in Neuses, wobei wohl damals die Patenschaft zwischen den beiden Feuerwehrvereinen vereinbart wurde. In diesen Zusammenhang fällt auch die Patenschaftsannahme am 13.01.1980 aus Reifenberg unter dem Vorstand Hans Übelacker und dem Reifenberger Kommandanten Martin Kraus.
Ein Ereignis, welches sich wohl so schnell nicht wiederholen wird, war der 19.04.1975. Der damalige Kreisbrandrat Fritz Strian war bei einer Leistungsprüfung der Feuerwehr Weilersbach als Teilnehmer dabei. Dies zeigt den Stellenwert der damaligen Feuerwehr.
Vom 08.05. bis zum 11.05.1975 fand das große Fest zum 110 – jährigen Bestehen der Feuerwehr Weilersbach verbunden mit Fahnenweihe und dem 101. Kreisfeuerwehrtag des Landkreises Forchheim statt. Stargast war der Jodlerkönig Franzl Lang. Krönung war der Festzug mit 149 Vereinen und anschließend das lange Beisammensein im 3000-Mann Festzelt.
Bereits am 11. Juli 1975 brach durch einen Blitzschlag der nächste Großbrand aus. Die Scheune von Manfred Hack ging in Flammen auf, allerdings konnte das Wohnhaus durch den Einsatz der Feuerwehren gerettet werden.
Am 29.09.1975 legte erstmal auf Initiative von Kommandant Hack eine 10-köpfige Jugendgruppe die Jugendleistungsprüfung ab. Das war die Geburtsstunde unserer Jugendgruppe mit ihrem damaligen Ausbilder Hans Dennerlein.
Am 11.01.1976 wurde Franz Maltenberger zum 1. Vorstand der Freiwilligen Feuerwehr gewählt und im Jahre 1977 hat die 2. Jugendgruppe unter dem neuen Jugendausbilder Hans Bierfelder die nächste Leistungsprüfung abgelegt. Am 11.09.1977 wurde das Feuerhaus erweitert, durch den Anbau einer zusätzlichen Halle der sogenannten Bauerhalle verbunden mit einem Kameradschaftstreffen und Festzelt am Feuerwehrhaus.
Am 08.01.1978 trat Kommandant Edwin Hack aus gesundheitlichen und beruflichen Gründen zurück und Anton Weisel übernahm das Amt des 1. Kommandanten. Gleichzeitig gab 1. Vorstand Franz Maltenberger die Beschaffung eines Allzweckfahrzeuges (VW – Bus) bekannt und ernannte Edwin Hack zum Ehrenkommandanten der Feuerwehr Weilersbach.
Dann beschäftigte ein tragischer Unfall am 08.07.1978 die Feuerwehr. 1. Vorstand Franz Maltenberger verunglückte zusammen mit seinem Bruder Ludwig Maltenberger bei einem Verkehrsunfall. Neuer 1. Vorstand wurde Hans Übelacker, der dieses Amt bereits früher einige Jahre bekleidet hatte. Allerdings gab es dann am 11.01.1981 erneut einen Führungswechsel im Vorstand und Georg Nagengast „ der Schorsch“ übernahm nun über viele Jahre hinweg den Feuerwehrverein. Am 05.10.1981 verstarb im Alter von 47 Jahren Kreisbrandinspektor und Ehrenkommandant Edwin Hack. Eine große Trauergemeinde mit 28 Fahnen fand sich ein und gedachte Edwin Hack, der sich 30 Jahre in den Dienst der Feuer gestellt hat. Er war maßgeblich an dem guten Ruf der Feuerwehr Weilersbach beteiligt.
Einen ihren schwersten Einsätze mit Atemschutz hatte die Feuerwehr Weilersbach beim Hotelbrand „Sonne“ am 30.08.1981 in Ebermannstadt zu bewältigen. Es verbrannten damals 8 Menschen, deren Leichen teils auch durch die Weilersbacher Aktiven geborgen wurden.
Am 18. August 1984 bestand erstmalig in der Weilersbacher Feuerwehr eine Prominentengruppe mit vielen Politikern und Pfarrer Schrenk die Leistungsprüfung in Bronze unter der Ausbildung vom 2. Kdt. Norbert Hack. Am 04.06.1985 begleitete die Weilersbacher Musikkapelle in Feuerwehruniformen den inthronisierten neuen Kreisbrandrat Willibald Männlein durch Ebermannstadt. Am selben Tag fand eine Waldbrandübung im Tannenwald statt, und es wurden erstmalig Sprechfunkgeräte im 2m-Bereich eingesetzt. Am 30. Dezember 1985 gab es dann auch einen Wechsel beim 1. Löschzug Rettung. Amon Anton übernahm von Anton Weisel das Amt des Zugführers.
Im April 1986 wurde erstmalig mit 25 Aktiven ein 30 – stündiger Lehrgang „Ausbildung Truppmann“ federführend im Landkreis erfolgreich durchgeführt. Am 03.06.1986 wurde der damalige Kommandant Anton Weisel zum Kreisbrandmeister für Atemschutz ernannt. Weilersbach war wieder in der Landkreisführung vertreten, und es sollten noch einige folgen. In diesem Jahr besuchte man auch erstmalig ein Feuerwehrfest in Weilersbach Villingen-Schwenningen und man knüpfte erste Verbindungen und Freundschaften, welche in letzter Zeit wieder intensiviert wurden.
Am 14.01.1987 krönte man den Tag der Feuerwehr bei klirrend kalten Temperaturen mit der Einweihung des neuen LF 16 TS auf Mercedesbasis. Gleichzeitig wurde das Kommandofahrzeug ausgetauscht, wir fuhren jetzt Renault, beschafft aus der Vereinskasse. Am 06.12.1989 starb dann Ehrenvorstand Johann Gath, der den ersten neuzeitlichen Feuerwehrhausbau maßgeblich mitgestaltet hatte.
Vom 24. – 29.Mai 1990 wurde dann das 125-jährige Jubiläum unter der Schirmherrschaft von MdB Gerhard Scheu und 1. Bürgermeister Adam Martin abgehalten, worauf der damalige Landrat Otto Ammon gewitzelt hatte: „Die Weilersbacher sind die größten, ihnen genügt nicht nur ein Schirmherr, sie haben deren zwei“. Am Samstag heizte die Spitzenband „Die Melodas“ ein und am Sonntag fand ein schillernder Festzug mit 115 Vereinen statt. Das Zelt stand damals auf dem Sandsportplatz, auch genannt „Weilersbacher Betzenberg“. Der Abschluss des Festes bildete die Floriansweihe am 09.06.1991. Die Feuerwehr stiftete eine aus Holz geschnitzte Floriansfigur (Wert. ca. 6.000 DM), die mittlerweile bei den Prozessionen von Feuerwehrleuten mitgetragen wird.
1991 traten erstmals die neuen Jugendwarte der Feuerwehr Weilersbach bei einer Jugendleistungsprüfung in Erscheinung: Roland Stein und Karl-Heinz Welker.
Am 28.06.1992 übernahm dann Georg Henkel das Amt des 1. Kommandanten, nachdem Anton Weisel nach 13-jähriger Tätigkeit zurückgetreten war. Zu dieser Zeit wurden 109 Aktive Feuerwehrmänner geführt.
Im August 1995 begann man mit dem Umbau des Feuerwehrgerätehauses. Am 09.06.1996 wurde es anlässlich des Sommerfestes durch Pfarrer Adolf Schrenk im Rahmen eines Festgottesdienstes eingeweiht. In einem Festakt übergab der damalige Bürgermeister Anton Dennerlein an die beiden Hauptverantwortlichen Georg Nagengast und Georg Henkel den Schlüssel. Die Wehr leistete insgesamt 7465 unentgeltliche Arbeitsstunden. Die Gesamtkosten betrugen damals 285.000 DM.
Am 01.07.1997 wurde Georg Henkel zum Kreisbrandinspektor als Nachfolger von Andreas Hack für den Bezirk 4 ernannt. Seine Feuerwehr Weilersbach brachte ebenfalls ihre Glückwünsche vor und begleitete Georg Henkel unter Musikbegleitung zum Feuerwehrhaus, wo dann ein gemütliches Beisammensein stattfand. Da ein Kreisbrandinspektor nicht Kommandant einer ihm unterstellten Feuerwehr sein konnte, wählte man am 10.01.1998 Wolfgang Wunner zum neuen
1. Kommandanten und die Zeit der „jungen Wilden“ begann. Es gab noch einige andere gravierende Änderungen. Der langjährige Schriftführer Josef Greiner stellte nach über 25 Jahre sein Amt zur Verfügung und wurde zum Ehrenschriftführer ernannt. Ohne ihn würde es diese Chronik nicht geben. Nachfolgerin wurde Heidi Amon, die bis zum heutigen Tage im Amt ist. Gleichzeitig wurde erstmals in der Geschichte der Feuerwehr eine Damengruppe in den aktiven Dienst aufgenommen. Ihre Premiere feierten sie dann am 14. April 1998 mit dem Ablegen der Leistungsprüfung in Bronze.
Als Nachfolger vom Pretzfelder Armin Zeißler wurde 1. Kommandant Wolfgang Wunner am 1. Dezember 1998 zum Kreisbrandmeister im Bezirk 4/4 ernannt. In der darauffolgenden Generalversammlung am 15.01.1999 ernannte man Anton Weisel zum Ehrenkommandanten und verabschiedete Norbert Hack nach 21 Jahren als 2. Kommandant und Chefausbilder. Sein Nachfolger wurde Karl-Heinz Welker. Während des Sommerfestes am 06.06.1999 ging dann der langgehegte Wunsch der Weilersbacher Feuerwehr in Erfüllung. Es wurde ein modernes Löschgruppenfahrzeug LF8/6 mit Wassertank und technischen Hilfeleistungssatz in einem feierlichen Gottesdienst am Feuerwehrhaus durch Pfarrer Adolf Schrenk eingeweiht. Bürgermeister Anton Dennerlein übergab den Schlüssel für das 300.000 DM teure Fahrzeug.
Mit Michael Wölker wurde mit der Ernennung am 09.06.1999 zum Kreisbrandmeister für Atemschutz im Bezirk 4 die Riege der Weilersbacher Führungskräfte im Landkreis vervollständigt. Im Jahr 2000 wurden dann neue Schutzanzüge, die sog. „Barthjacke“ angeschafft, zunächst für die Atemschutzträger und im Laufe der Zeit für alle Aktiven. Der Bayern 2 – Standardanzug hatte ausgedient.
Am 15. März 2000 übergab man das alte LF 8 auf Initiative von KBI Georg Henkel an eine kroatische Feuerwehr. Hier trat erstmal Mato Mikek als Dolmetscher und Vermittler auf. Beim anschließenden Gedankenaustausch war beiderseits der Wunsch auf Vertiefung zwischen den Feuerwehren geäußert worden und 1. Kommandant Wolfgang Wunner versprach einen Gegenbesuch. Hieraus entwickelte sich eine jahrelange Freundschaft bis zum heutigen Tage.
Der 18.11.2000 war das entscheidende Datum für die Wiederbelebung des Feuerwehrschlachtfestes. Mit Musik wurde ein lebendes Schwein zum Feuerwehrhaus gebracht, man führte eine Schöpfkellenprobe durch und es gab Kesselfleisch, Blut – und Leberwürste, Leberklößsuppe, Riffala und Schweinebraten.
Bei der Generalversammlung am 20.01.2001 folgte der nächste Generationswechsel in der Vorstandschaft. Nach mehr als 20–jähriger Vorstandschaftstätigkeit und Gerätewart gab Georg Nagengast seine Ämter auf. Thorsten Dennerlein wurde zum neuen 1. Vorstand mit überwältigender Mehrheit gewählt.
Im Juli 2002 erfolgte schließlich der versprochene Gegenbesuch bei der kroatischen Feuerwehr Kerestinec für 14 Weilersbacher Feuerwehrleute unter Führung von Vorstand Thorsten Dennerlein und Kommandant Wolfgang Wunner. Es gab Besichtigungen, einen offiziellen Empfang beim Oberbürgermeister der Stadt SvetaNedjelja. Man besuchte Feuerwehrwettkämpfe und tauschte Erinnerungsgeschenke aus. Bei den anschließenden Festlichkeiten lernte man dann noch viele kulinarische Köstlichkeiten kennen und war begeistert von der Herzlichkeit und Freundlichkeit der kroatischen Gastgeber.
Ein weiterer Höhepunkt war am 1. Dezember 2002 die Einweihung des neuen Mehrzweckfahrzeuges. Die Anschaffung im Wert von 50.000 Euro wurde durch Pfarrer Adolf Schrenk mit einem Gottesdienst im Feuerwehrhaus mit folgenden Worten eingeweiht: „Möge dieses Fahrzeug all jenen Menschen helfen, die in Not geraten sind“. Der nächste Schritt in Richtung einer modernen Feuerwehr war getan.
Unsere kroatischen Freunde besuchten uns erstmal im August 2003, begrüßt mit flotter Blasmusik durch die Weilersbacher Musikanten. Für ein abwechslungsreiches Programm nach fränkischer Manier wurde gesorgt und bei der Abfahrt ein baldiges Wiedersehen vereinbart. Dies fand dann im Juli 2004 anläßlich des 50-jährigen Gründungsfestes der Feuerwehr Kerestinec statt. Wobei gleichzeitig eine Gegeneinladung zum 140-jährigen Fest im Mai 2005 ausgesprochen wurde.
Vom 27.05. – 29.05.2005 feierte man unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Gerhard Amon 140 Jahre Feuerwehr Weilersbach. Zu Gast waren die Partnerfeuerwehr aus Kroatien sowie die Kollegen aus Weilersbach im Schwarzwald. Unter der Führung von Wehrführer Roland Schuler wurde die vor vielen Jahren begonnene Freundschaft wiederbelebt. Ein Höhepunkt des Festes bei tropischen Temperaturen war der erstmalig nach kroatischem Vorbild durchgeführte internationale Feuerwehrwettkampf mit benachbarten Feuerwehren auf dem Sportplatz.
Am 11. September 2005 verabschiedete unser Vorstand Thorsten Dennerlein Monsignore Adolf Schrenk mit einer Floriansfigur in den Ruhestand. Er setzte sich immer für die Belange der Feuerwehr ein und war auch bei schweren Einsätzen der Feuerwehr Tag und Nacht erreichbar, wenn ein Seelsorger gebraucht wurde.
Im Mai 2006 fand wiederrum eine Premiere in der Weilersbacher Feuerwehr statt. Erstmals wurde eine Leistungsprüfung in Technischer Hilfeleistung abgelegt. Nachdem das Kombigerät nicht mehr ausreichend war, wurde eine neue Schere und ein neuer Spreizer angeschafft. Hier trat auch die Jungseniorengruppe Ü47 in Erscheinung. Im selben Jahr hielten wir erstmals eine Kirchweih am Feuerwehrhaus ab. Mit Kesselfleisch, Baum aufstellen und Schaustellerbetrieb.
Bei der nächsten Generalversammlung am 27.01.2007 gab es einen Wechsel an der Vereinsspitze. Michael Wölker übernahm das Amt des 1. Vorstandes. Gleichzeitig gab es auch Ehrungen für 2 Feuerwehrurgesteine. Fritz Gelbhardt wurde für seine 25-jährige Kassiertätigkeit zum Ehrenkassier ernannt und Manfred Hack wurde geehrt für 40-jährige Vorstandstätigkeit. Im Juni 2007 starb dann der langjährige Schriftführer und „Presse-Chef“ der Gemeinde Josef Greiner.
Dieses Jahr war auch geprägt durch die Hochwasserkatastrophe, wobei die Feuerwehr Weilersbach 70 Einsätze zu bewältigen hatte und das damalige LF 16 TS komplett ausfiel. Die Geburtsstunde des LF 20.
Erstmals in der Geschichte des Vereins wählte man einen 3. Vorstand in Person von Josef Gath und ein Feuerwehrschützenkönig wurde herausgeschossen. Auch ein Besuch in Kerestinec stand auf dem Jahresprogramm. Ein weiterer Meilenstein war im Frühjahr 2009 die Gründung der Bambini – Gruppe, die bis heute von Anna Hack betreut wird. Einen großen Verlust erlitt die Feuerwehr Weilersbach am 20.04.2009 als sie am Grab von Ehrenvorstand Georg Nagengast stand. Der Nachruf sagt alles: „Für all Deine Schaffenskraft, Dein Tun und Wirken „ Vergelts’s Gott Schorsch“.
Nach fast 3-jähriger Planungszeit wurde am 09.06.2010 zum Sommerfest der Feuerwehr Weilersbach die Ausrüstung vervollständigt. Bürgermeister Gerhard Amon übergab an Kommandant Wolfgang Wunner den Schlüssel für das neue Löschfahrzeug LF20/16 im Wert von 300.000 Euro. Gesegnet durch Pfarrer Möckel, betonte Kommandant Wunner bei seiner Ansprache: „Dies ist ein großer Meilenstein in der Geschichte der Weilersbacher Feuerwehr und das Feuerwehrkonzept wird in der Gemeinde Weilersbach umgesetzt“. Im November 2010 folgte schließlich noch die Übergabe, der durch Spenden finanzierten, Wärmebildkamera, die auf Initiative von Vorstand Michael Wölker angeschafft wurde.
Ein Versicherungsfall im Jahre 2011 erschütterte den Glauben aller aktiven Feuerwehrler. Der 2. Kommandant Michael Henkel erlitt während einer Tätigkeit für die Feuerwehr einen Unfall, wobei er sich das Knie verdrehte. Als jedoch eine Erstattung der Eigenanteile beantragt wurde, wies die Versicherung den Anspruch ab – mit der Begründung, es wäre bereits eine Vorschädigung des Knies vorhanden gewesen. Auch 2 Verhandlungen vor Gericht brachten keinen Erfolg. Allerdings wurden unsere Politiker hellhörig, und es folgte die Einrichtung eines Fonds für die Feuerwehren Bayerns, welche diese Kosten begleicht. In diesem Jahr wurde erstmals die „Flutlichtschlittenfahrt“ am Sportgelände durchgeführt und man konnte den Reinerlös von 1.000 Euro dem Feuerwehrnachwuchs zur Verfügung stellen.
Die Gemeinde Weilersbach spendierte dann im August neue Schutzanzüge, welche den modernen Ansprüchen während der Übung und vor allem bei Einsätzen entsprechen. Bürgermeister Gerhard Amon betonte: „Das Leben geht vor Sparmaßnahmen!“. Es wurden insgesamt 40.000 Euro investiert.
Am 28.08.2013 starb dann Ehrenmitglied Walter Lahres. Der Nachruf lautete: “WalterLahres war maßgeblich am Aufbau der Feuerwehr Weilersbach beteiligt. Die Feuerwehr würde nicht in der heutigen Form bestehen, ohne die tatkräftige Unterstützung von „unserem Walter!“. Kurz darauf starb auch der langjährige 2. Kommandant und Chefausbilder Norbert Hack.
Das Highlight des Jahres 2013 war die am 01.06. erstmals durchgeführte Kinderolympiade im Landkreis Forchheim während des Sommerfestes. Die Anregung kam von Anna Hack und eingeladen waren alle Kindergruppen aus dem Landkreis. Hack erklärte zu den Übungen: „Im Vordergrund stand für die Kinder natürlich der Spaßfaktor“. Bei der Siegerehrung gab es Medaillen und Pokale. Leider verstarb dann während eines Feuerwehrausfluges am 28.September 2013 der langjährige Zugführer und Vorstandsmitglied Michael Striegel durch einen tragischen Unfall.
Durch ihr Engagement in der Kinderarbeit wurde die Weilersbacher Bambini – Leiterin Anna Hack am 02.04.2014 zur Fachbereichsleiterin Kinderfeuerwehr bei der Jugenddelegiertenversammlung in Affalterthal einstimmig gewählt. Man hatte die Wichtigkeit von Kinderfeuerwehren erkannt. Gewürdigt wurde dies auch durch die Verleihung des Ehrenamtspreises des Kreisjugendringes auf Burg Feuerstein durch Landrat Dr. Herrmann Ulm an Anna Hack.
Als erste Programmpunkte im Festjahr 2015 wurde eine selbst durchgeführte Karpfenpartie abgehalten, deren Erlös für die seit 40 Jahren bestehende Jugendgruppe bestimmt war. Der Andrang dafür war riesig und es dürfte im nächsten Jahr eine Fortsetzung geben. Gleichermaßen eingeschlagen hat der 1. Frühjahrslauf in Weilersbach, den die neu gegründete Laufgruppe der Feuerwehr Weilersbach durchgeführt hat. Man war in der Zeitschrift für die bayerischen Feuerwehren „BRANDWACHT“ mit einem Artikel vertreten und auch der Radiobeitrag im Bayerischen Rundfunk trug dazu bei, dass über 200 Läufer ihre Bahnen durch ganz Weilersbach zogen.
Verfasst von Wolfgang Wunner
Quellen:
Festzeitschrift von 1967 wahrscheinlich verantwortlich Edwin Hack
Festzeitschrift von 1975 , darin enthalten die Chronik von Georg Lang
Festzeitschrift von 1990 betitelt als 125 Jahre organisierter Brandschutz in Weilersbach durch Georg Knörlein
Vereinsinterne Chronik von Josef Greiner und Heidi Amon