Brand in der Kita Weilersbach: Feuerwehren proben Einsatz

Kräfte aus vier Gemeinden rückten zur Großübung aus – Bedenken geäußert – vor 3 Stunden

WEILERSBACH – Die Alarmmeldung: Der Kindergarten Weilersbach brennt. Innerhalb von vier Minuten rücken 44 Einsatzkräfte der umliegenden Feuerwehren zu der Großübung aus. Auch wenn Weilersbachs Kommandant Michael Henkel von einem Erfolg der Übung spricht, hat er auch Bedenken für den Ernstfall geäußert.

Notruf am Freitag zur Mittagszeit: Im Kindergarten Weilersbach brennt es. Die Sirnen heulen um 11.35 Uhr  im Dorf auf. Dann geht alles blitzschnell. Schon um 11.39 Uhr ist von weitem das Martinshorns zu hören. Die Weilersbacher Feuerwehr trifft ein. Nach und nach rücken innerhalb kürzester Zeit die Nachbarwehren aus Kirchehrenbach, Reifenberg und Ebermannstadt mit ihrer Drehleiter an. Doch am Ende atmeten alle auf: Es handelt sich nur um Sonderübung.

Im Kindergarten war eine solche Übung erstmals auf Initiative von Kindergartenleiterin Sabrina Hack und Weilersbachs Kommandanten Michael Henkel geplant worden. Wie Henkel erklärte, sei der Sinn der Übung eine Räumung des Gebäudes zu proben, sowie die Ortskenntnisse der umliegenden Feuerwehren zu schulen. Um mit dem Alarm keine Panik auszulösen, so der Kommandant, waren die Eltern von der Übung vorher verständigt worden.

An die 44 Feuerwehrleute waren zum Kindergarten geeilt. Die Ausgangsbasis: Gemeldet wurde ein Küchenbrand mit Rauchentwicklung. Kinder und Personal wurden vermisst. Zügig wurden das Gebäude geräumt und die Kinder in Sicherheit gebracht. Sammelpunkt für zwei Gruppen war die St. Anna-Kirche. Für die anderen Gruppen das Kindergartengelände. Von dort aus wurden die Kinder, nachdem sie den Garten nicht verlassen konnten, von den Einsatzkräften über den Gartenzaun gehoben und in Sicherheit gebracht, während die Ebermannstädter Feuerwehr von ihrer Drehleiter aus im Löscheinsatz war. Ganz so, wie es der Notfallplan in einer solchen Gefahrensituation vorsieht.

Vorbildliches Verhalten

“Das Personal und die Kleinen haben sich richtig verhalten”, lobte Kommandant Michael Henkel. Die Feuerwehrleute hatten in Windeseile Schläuche ausgerollt, das Kindergartengebäude umstellt und die Atemschutzträger durchsuchten die verqualmten Räume, die vorher eingenebelt wurden, nach den Vermissten. Dann die Entwarnung: Die vermissten Personen konnten gerettet werden – für Kinder und Betreuungspersonal bestand keine Gefahr.

Um der Übung einen ernsten Charakter zu geben, hatte sich für den Rettungseinsatz Ehrenkreisbrandinspektor Georg Henkel als Statist als vermisste Person zur Verfügung gestellt. Auf den Plan gerufen hat der Alarm nicht nur die Feuerwehrleute, sondern auch Bürgermeister Gerhard Amon (CSU) mit seinem Vize Marco Friepes (CSU), die vor Ort waren. Sie dankten den Einsatzkräften für ihr Kommen und bescheinigten ihnen eine “erfolgreiche Übung”, und dem Personal ein “einmaliges Verhalten”. „Wir sind höchst zufrieden“, bekräftigte der Gemeindechef.

“Das hat sehr gut funktioniert, wir können stolz sein”, freuten sich dann auch Kommandant Henkel und Kita-Leiterin Hack bei der abschließenden Lagebesprechung. “Nur so kann man für einen Ernstfall Erfahrungen sammeln”, betonte Henkel. Er gab aber auch zu bedenken, dass die Übung an einem Brückentag stattfand und somit viele Feuerwehrleute zu Hause waren. Bei einem Brandeinsatz unter der Woche wären vielleicht nur ein Viertel der Leute einsatzbereit gewesen.

Dennoch waren von den Feuerwehren Weilersbach 22 Frauen und Männer, aus Kirchehrenbach zehn, aus Reifenberg und Ebermannstadt jeweils sechs Einsatzkräfte vor Ort.

HEIDI AMON